Sos 2013 klein Sielmänner on stage 2013 - Ein starker Abend

Oerlinghausen. Am Donnerstag, dem 20. Juni veranstaltete die Heinz-Sielmann-Schule ihren jährlichen Aufführungsabend „Sielmänner on stage“. Es gab Darbietungen aus den Bereichen Musik, Film und Theater.
Begrüßt wurden die Zuschauer in der gutgefüllten Aula des Oerlinghauser Schulzentrums durch die Moderatoren Christian Janzen und Simon Schulz, die das Programm durch unterhaltsam geführte Interviews mit den darbietenden Schülern und Lehrern auflockerten.

 Sielmänner präsentierten sich auf der Bühne

Chor und Band der Heinz-Sielmann-Schule unter der Leitung von Frau Seiger stellten ein vielfältiges musikalisches Programm zusammen, das von „Alles nur geklaut“ bis zu dem zweistimmig gesungenen „Amazing grace“ reichte. Im anschließenden Interview schilderte Frau Seiger wie sie ein Programm zusammen stellt und wie lange es dauert bis ein Lied „aufführungsreif“ ist.
Die Jungengruppe unter ihrem Leiter Klaus Löllmann hatte aus ihrer Segelwoche im niederländischen Friesland einen Film gemacht. Bevor der gezeigt wurde, spannte die Jungengruppe ein großes Segel auf der Bühne und präsentierte, was sie gelernt hatten. Sowohl das soziale Miteinander, als auch die handwerklichen Fertigkeiten bei der Inbetriebnahme  eines Segelschiffes verdeutlichte der Film, der mit Herbert Grönemeiers „Männer“ unterlegt war. Nicht vergessen werden darf: „Es hat Spaß gemacht und hätte noch viel länger dauern können“, so Willi Hänel im Interview.
Dann wurde es ernst für die Theatergruppe. Andorra von Max Frisch stand auf dem Programm und der Leiter der Theatergruppe, Heinrich Kehmeier, betonte den hohen Anspruch, den das Stück an alle Mitspieler gestellt habe. Da nicht alle Bilder des umfangreichen Stückes gezeigt wurden, hat man eine Zwischenmoderation eingebaut, in der Lisa Rocklage und Ann-Christin Kammer die Zuschauer durch das Stück führten. Schon das Bühnenbild, ein rotes Andorra, das von zwei Malern (Leutrim Dragusha und Lara Smidt) weiß gestrichen wurde, stellte das Leitmotiv des Stückes heraus: Das Verhältnis vom Außenseiter, der in dem Jungen Andri  (Nicolas Friemel) dargestellt wurde und der Mehrheit, in der sich die wohlhabenden Bürger des Ortes zeigen: Wirt ( Alissa Klein ), Doktor (Laura Avdija), Tischler (Felix Haupt), Geselle (Rene Glatzel), Pater (Andreas Schaffner) und Jedermann (Dilara Yilmaz).

Andorra1 2013

Das Stück zeigt, dass der Außenseiter erst zum Außenseiter gemacht wird und aus seiner Rolle nicht mehr herausfindet, weil sein Vater, der Lehrer (Marvin Klocke) nicht mehr den Mut zur Wahrheit findet, weder gegenüber seiner Frau (Agnesa Ajeti) noch gegenüber seiner Tochter Barblin (in einer Doppelrolle gespielt von Kristin Müller und Kimberly Dorenkamp), auch nicht als die Mutter (Svea Rückert) des Jungen aus dem feindlichen Nachbarland auftaucht und den Lehrer bittet sich zu Andri als richtigem Vater zu bekennen. Die Mutter wird umgebracht und das Unglück nimmt seinen Lauf. Andri wird als andersartig vom Soldaten (Sören Bergmann) identifiziert und umgebracht.
Die Schüler spielten die schwierigen Rollen konzentriert und konnten sich über Applaus nach jeder Szene freuen. Der Abschlussapplaus ließ darauf schließen, dass dies ein gelungener Abend war.

Andorra2 2013