Heinz-Sielmann-Schule

 

 

 

Hier geht es zu unserem neuen Internetauftritt: 

heinz-sielmann-schule.de

 

AnmeldungClose

sekundarschule haendekreis 70 Objektive Aufklärung oberstes Gebot

Ein informativer Besuch in einer Sekundarschule der ersten Stunde.

VON SUSANNE LAHR

Donnerstg, 24. Januar 2013. Senne/Oerlinghausen. So spät wie möglich. Das ist die Devise der Senner Bezirksvertreter, wenn es um Veränderungen der Schullandschaft im Stadtbezirk geht. Die Hauptschule Senne läuft Ende des Schuljahres 2015/16 aus. Doch so ganz planlos soll die Zeit nicht verstreichen, zumal vielleicht doch schon früher eine Lösung her muss. Darum hat sich eine rund 30-köpfige Delegation aus Senne jetzt in der Nachbarschaft umgeschaut – in der Sekundarschule Oerlinghausen.

 

 

Die Arbeitsgruppe „Schulentwicklungsplanung", die Ende vergangenen Jahres von der Bezirksvertretung installiert worden ist, ließ sich von Schulleiter Rolf Bockwinkel sowie den beiden Koordinatorinnen Kerstin Trägenap-Zunkel (5. bis 7. Klasse) sowie Regine Schulze (8. bis 10. Jahrgang) über die neue Schulform und ihre Besonderheiten informieren. Organisiert hatte den Besuch das Bielefelder Schulamt in Person von Schulamtsleiter Georg Müller, der ebenfalls mit auf Exkursion war. Die Heinz-Sielmann-Schule in der Bergstadt gilt seit Jahren als innovativ. Sie war die erste Verbundschule des Landes Nordrhein-Westfalen mit einem Haupt- und einem Realschulzweig. Fast schon auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule sattelte die Oerlinghauser Schule kurzfristig um auf das frische Pferd „Sekundarschule" mit gebundenem Ganztag. Sie gehört damit wiederum zu den 42 Vorreiterschulen in NRW, die nach den Sommerferien mit verändertem Konzept an den Start gegangen sind.

„Das war eine gute Veranstaltung", sagt Bezirksbürgermeister Gerhard Haupt auf Nachfrage der NW. „Aber man muss schon sehen, dass die Situation der Heinz-Sielmann-Schule nicht ganz mit unserer Situation in Senne zu vergleichen ist." Die Oerlinghauser Verbundschule sei im Prinzip komplett in die Haut der Sekundarschule geschlüpft. Vor allem mit dem gesamten Kollegium, das dann noch aufgestockt worden sei. „Das ist schon etwas anderes, als wenn sich die Lehrer unserer Haupt- und Realschule für die Sekundarschule neu bewerben müssen."

sekundarschule objektive aufklaerung 2013

Wichtig sei auf alle Fälle, dass die Lehrer hinter der neuen Schulform stehen müssten, nicht allein der Elternwille sei entscheidend, meint Gerhard Haupt. Die Realschule Senne hat sich bisher jedoch vehement gegen Überlegungen gewehrt, in eine Sekundarschule umgewandelt zu werden. Offen ist für den Bezirksbürgermeister nach dem Kurzbesuch auch noch die Frage, ob es denn tatsächlich gelingt, die schwächeren Schüler wirklich so zu integrieren, wie es die Theorie vorsieht. „Wenn es so funktioniert, wie auf dem Papier dargestellt, wäre das System okay." Diese Frage ließ sich in der Oerlinghauser Sekundarschule nach einem guten halben Jahr im neuen System natürlich auch noch nicht abschließend beantworten. Aber Schulleiter Rolf Bockwinkel und seine beiden Koordinatorinnen machten den Sennern Mut, sich frühzeitig auf diesen neuen Weg zu begeben, wie sie im Gespräch mit der Neuen Westfälischen noch einmal betonen. „Es ist eine Riesenchance, wenn man sich darauf einlässt", sagt Rolf Bockwinkel. „Weil man einfach etwas Neues gestalten kann und Zeit vergeudet, wenn man wartet, bis einem alles übergestülpt wird."

Die Oerlinghauser haben in den Gesprächen mit den Eltern die Erfahrung gemacht, dass gerade die längere Phase des gemeinsamen Lernens (ohne Sitzenbleiben bis zur Klasse 9) und die wesentlich kleineren Lerngruppen sehr positiv gesehen werden. Auch die Tatsache, dass es integrative Lerngruppen gibt – die Sielmann-Schule hat aktuell zehn Förderschüler im Jahrgang 5 und sechs in Jahrgang 7 – habe nur positive Reaktionen hervorgerufen.

Eventuelle Ängste, die neue Schulform mache Kinder zu Versuchskaninchen, seien völlig unbegründet, betont Regine Schulze. „Schließlich haben wir in Deutschland 20 Jahre Gesamtschulerfahrung." Und die Sekundarschule sei schließlich so etwas wie eine Gesamtschule ohne eigene Oberstufe.

Die Oerlinghauser raten den Sennern dringend, auf ihrem weiteren Weg „alles transparent zu machen, Ängste abzubauen, objektiv aufzuklären" – Eltern, Grundschulen als wichtige Ratgeber, die betroffenen Lehrer.

Die Heinz-Sielmann-Schule:
Die Oerlinghauser Sekundarschule gehört seit Sommer zu den ersten 42 Sekundarschulen im Land. Der Unterricht findet im gebundenen Ganztag statt. Das Schulmodell sieht vor, dass die Kinder je nach Leistungsstandard – von Förderschulniveau bis zu gymnasialen Ansprüchen – individuell gefördert werden. Die Klassenstärke beträgt 21 bis 22 Schüler. Die Schüler werden bis Klasse 9 im Klassenverband unterrichtet, je nach Neigung wählen sie im Verlauf der Jahre ihre Fachleistungskurse (Englisch, Mathematik, Deutsch, Chemie oder Physik) und unter drei Profilkursen (z. B. Arbeitslehre, Natur- und Sozialwissenschaften, 2. Fremdsprache). Bis Klasse 9 gibt es kein Sitzenbleiben. Als Kooperationsschulen mit einer gymnasialen Oberstufe stehen das Niklas-Luhmann-Gymnasium Oerlinghausen, die Felix-Fechenbach-Gesamtschule Leopoldshöhe, das Hanse-und das Lüttfeld-Berufskolleg in Lemgo zur Verfügung. (SL)

© 2013 Neue Westfälische
20 - Bielefeld, Freitag 24. Januar 2013

 

Wir benutzen Cookies
Wir verwenden nur funktionale Cookies. Wir verwenden auf dieser Website keine Marketing Cookies. Es werden allerdings derzeit noch Google-Online-Fonts verwendet.