Halloween und „Tag der Toten“ in der HSS-Schülerbücherei

Über die Entstehung von Halloween informierte Stefanie Krone die Kinder: Die Bedeutung von Halloween lässt sich bis ins katholische Irland zurückverfolgen. Durch die in die USA eingewanderten Iren verbreitete sich dieses Fest auch dort. In der keltischen Geschichte sagt man, dass die Bedeutung von Halloween auf dem keltischen Fest „Samhain“ beruht und schon 500 v. Chr. gefeiert wurde - immer am keltischen Neujahr, dem 31. Oktober. Die Kelten glaubten daran, dass an diesem Abend die Welten der Lebenden und der Toten aufeinanderstoßen. Der Sage nach versuchen die Toten Besitz von den Seelen der Lebenden zu ergreifen, um sich so ihre Chance auf ein Leben nach dem Tod zu sichern. Die Lebenden müssen sich entweder verstecken oder sich als Tote tarnen, um nicht erkannt zu werden. So nutzten viele eine Verkleidung als Skelett, Untoter oder Vampir, um die Toten und Geister zu verwirren und zu vertreiben.

Die aus Mexiko stammende Pädagogin Erika Garcia hatte sich für die Dekoration der Schülerbücherei in diesem Jahr etwas Besonderes ausgedacht: Zusammen mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Spanischkurse gestaltete sie eine „Ofrenda“, auch Gabe genannt.

Die Pädagogen Erika Garcia (links) und Stefanie Krone (rechts) erklären den Kindern der fünften und sechsten Jahrgangsstufe der kleinen Gesamtschule die besondere Bedeutung der „Ofrenda“ und der Tradition des „Tages der Toten“, der in Ländern wie Mexiko und Kolumbien begangen wird.

Gebannt lauschten die jungen Zuhörer ihren Ausführungen zu diesem bunt dekorierten Tisch, der vom 28. Oktober bis zum 02. November von vielen Familien in zum Beispiel Mexiko oder Kolumbien zum „Tag der Toten“ aufgebaut und aufwendig gestaltet wird: Schon etwa 1000 Jahre lang werden die Seelen von lieben Verstorbenen in der Nacht vom ersten auf den zweiten November herbeigerufen, um mit den lebenden Verwandten zu feiern. In kleinen Nischen werden die Fotos der Verstorbenen platziert, zusammen mit verschiedenen Gegenständen, die für die jeweilige Person eine besondere Bedeutung hatten. Die Ofrenda wird mit Blumen geschmückt, deren Duft die Seelen der Verstorbenen wahrnehmen können und mit Papiergirlanden, die sich im Wind bewegen. Der Wind soll den Seelen den Weg zu der Familie oder den Freunden zeigen. Auch Totenköpfe sind zu sehen - aber nicht gruselige, sondern bunte und leuchtende, wie die ganze Ofrenda. Am „Tag der Toten“ soll nämlich nicht getrauert, sondern das Leben gefeiert werden.

Anschließend kamen die jungen Zuhörer noch in den Genuss einer Rätselgeschichte von Julian Press, die Stefanie Krone vorlas und bei der die Schülerinnen und Schüler als Detektive fungierten. Auch die Klassen 5b, 5d und 6c wurden eingeladen und werden in der Schülerbücherei der Heinz-Sielmann-Schule eine besondere Stunde zum „Tag der Toten“ und zu Halloween verbringen.

Foto: Christian Landerbarthold